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Von der Gesamtgestaltung über das richtige Fliesen bis hin zur Auswahl der Armaturen erhalten Sie hier frische Ideen für Ihr neues Bad.
Eine allgemeine Empfehlung zum Bad fliesen gibt es nicht. Jedoch sollten Sie bedenken, dass ein gefliester Wandbereich gut zu reinigen ist und hier keine Schimmelbildung statt finden kann. Außerdem sind Fliesen strapazierfähig und langlebig, eine regelmäßige Wartung / Renovierung ist nicht erforderlich, sondern lediglich eine sachgemäße Reinigung. Das Bad bis unter die Decke zu fliesen, ist allerdings etwas aus der Mode gekommen. Wurde in den 1950er Jahren das Bad noch raumhoch gefliest, ist man mittlerweile dazu übergegangen, nur noch Teilbereiche zu fliesen. Dort, wo Wasser an die Wand oder den Boden kommt.
Für das Bad stehen heute zahlreiche andere Materialien zur Verfügung. Besonders gefragt sind dabei fugenlose Beläge. So werden beispielsweise die Rückwand an der Dusche oder der Badewanne mit einteiligen Glasscheiben beklebt. Diese können ganz individuell bedruckt und gestaltet werden.
Als Bodenbelag werden PVC Dekorböden mit Holz- oder Steinmuster verlegt. Einen fußwarmen Belag liefert der natürliche Korkboden, der als Plattenware verlegt und wasserdicht versiegelt wird.
Am häufigsten wird der Duschenbereich gefliest. Die Grundfrage ist, ob der Boden ebenfalls gefliest wird oder ob Sie eine Duschtasse einbauen. Sofern Sie nur wenig Platz haben oder der Duschplatz vom Standardmaß einer Duschtasse abweicht, ist der geflieste Boden die einzige Alternative.
Fliesen können Sie exakt nach Maß verlegen und an den Raumschnitt anpassen. Achten Sie bei der Auswahl der Bodenfliese auf jeden Fall darauf, dass diese rutschfest ist. Für die Definition der Rutschfestigkeit liegen sogenannte Rutschfestigkeitsklassen vor, die von R9 bis R13 reichen. R13 ist besonders rutschfest, wohingegen R9 nur leicht rutschfest ist.
Der Trend zu großen Fliesen hat sich in letzter Zeit immer mehr durchgesetzt. Mit einer großflächigen Fliese wirkt das Bad einfach größer. Für großformatige Fliesen muss der Untergrund besonders glatt und gerade sein, damit sie nicht brechen. Im Bodenbereich sollten Sie unbedingt ein hochwertiges, selbst verlaufendes Spachtelmaterial verwenden. Bei den Wänden helfen Ausgleichsspachtel-Materialien oder ein Dünnlagenputz, das über ein Schienensystem abgezogen wird.
Der reibungslose Wasserzulauf und -ablauf ist mit das Wichtigste im Bad. Verwenden Sie deswegen ruhig etwas mehr Zeit auf dieses Thema und ziehen Sie Experten aus dem Sanitär-Heizung-Klima-Bereich hinzu. Da für Wasserzuleitungen strenge Vorschriften gelten, sollten die erforderlichen Baumaßnahmen durch einen Fachbetrieb ausführen lassen.
Für die Wasserzuleitungen werden heutzutage zumeist Kunststoff Rohre verwendet, manchmal auch aus Kupfer oder Stahl. Da die Metallrohre aber aufwändiger zu verarbeiten sind und an den Nahtstellen gelötet werden, ist der Kunststoff-Leitung der Vorzug zu geben.
Am besten fertigen Sie eine detaillierte Zeichnung vom Bad an, in der Sie die exakten Positionen vom Wasserablauf und -zulauf eintragen. Auch andere bauliche Besonderheiten - die oftmals erst nach Freilegung vorhandener Wände und des Fußbodens offensichtlich werden - sollten zeichnerisch erfasst werden.
Für den Wasserablauf gelten definierte Mindestdurchmesser. So benötigt ein Waschbecken mindestens 40 mm Rohrdurchmesser und ein WC (mit 9 l Spülung) mindestens 100 mm. Abwasserleitungen sind heutzutage leicht zu verlegen, indem man sie über die Steckmuffen verbindet. Sollten Sie die Abwasserleitung an einer tragenden Wand montieren, ist eine statische Prüfung erforderlich. Alle Rohre führen zum Fallrohr.
Damit das Abwasser im Fluss bleibt, müssen die Rohre ein Gefälle aufweisen. In Wohnräumen sind das min. 1 bis 2 cm Höhenunterschied pro Meter Rohr (also 1 bis 2% Gefälle). Achten Sie darauf, dass die Rohre so verbunden werden, dass das verdickte Muffenende immer entgegen der Flussrichtung zeigt, damit das Wasser nicht austritt.
Planen Sie, aus Ihrem Bad eine Wellness-Oase zu machen, können sich die Energiekosten durch die elektrisch betriebenen Annehmlichkeiten wie Whirlpool, Fußsprudelbad, Wärmelampen oder Gesichtssolarien schnell summieren. Aber auch Heizung und Warmwasser sind Energiekostentreiber, die bereits bei der Bad-Planung Berücksichtigung finden sollten.
Der Einsatz von erneuerbarer Energie durch Sonne oder Erdwärme sind beispielsweise Möglichkeiten, den Energiehaushalt im Bad auszugleichen. So kann die Warmwasseraufbereitung durch Sonnenkollektoren auf dem Dach oder eine durch Geothermie gespeiste Wärmepumpe erfolgen.
Das höchste Einsparpotenzial findet sich bei den Heizkosten. Der Anteil der Heizenergie am Gesamt-Verbrauch liegt in der Regel um 80%. Um hier anzusetzen, sollten Sie sich sowohl mit Ihrer vorhandenen bzw. geplanten Heizungsanlage beschäftigen als auch mit Ihrem persönlichen Heizverhalten.